Erst das Vertrauen, aufgrund von Herkunft nicht verachtet zu werden, ermöglicht eine Gesprächstiefe, die für ein sozioanalytisches Verstehen notwendig ist. Es gibt keine objektive Beratungsposition (Bourdieu 1997).
Damit Begleitung und Hilfe im Rahmen einer Beratungsbeziehung angenommen werden können, braucht es einen Gesprächsraum, der weitestgehend frei von Machtpositionen und Definitionskämpfen ist. Allerdings hält die Gesellschaft mit ihren Hierarchien in jede Form der sozialen Beziehung Einzug (und damit auch in die Beratung). Das geschieht durch die Art zu Sprechen (Wortwahl, Lautstärke, Gestik und Mimik), bestimmte Handlungsweisen und die Form, wie Themen bearbeitet oder angesprochen werden (wollen) sowie den unterschiedlichen Blick auf die Welt und bspw. damit verbundene Vorlieben.